Mordreds Tales – Der Teufel
Die Versuchung und ihre Folgen                           Kommentar   

„Als Gottes Sohn hilf Dir aus Deiner Not!
Mach aus diesen Steinen Brot!“
So riet ich einstens Deinem Sohn,
doch er entgegnete voll Hohn,
dass der Mensch vom Brote nicht nur lebe.
‚Nein‘, dacht‘ ich, ‚auch vom Saft der Rebe.‘

„Spring vom Tempel, dass jeder sehe Deine Macht!
Fürchte Dich nicht, Gottes Engel geben auf Dich acht!“
So hieß ich damals Deinen Sohn,
versprach ihm der Menschen Gefolgschaft als Lohn.
Er meinte, der Mensch solle Gott nicht versuchen.
Das konnte ich wohl unter Ulk verbuchen.

„Es kostet Dich nichts. Nur ein Kniefall,
und Dir soll gehören sämtlich Land überall.
Sollst herrschen über alle Welt.
Kannst Dir dies nicht kaufen für teures Geld.
Ich mache Dich zum Weltenkönig.
Die Treu‘, die ich will, ist dagegen wenig.“

Dein Sohn sprach: „Du sollst anbeten Gott, den Herrn.“
Man sollt‘ Dir dienen, er täte dies gern.
Nicht Herrschaft wollte er über alle Erden,
nicht der König aller Menschen werden.
Ich war beeindruckt, Dein Sohn war bescheiden.
Ich gebe zu, ich mochte ihn leiden.

Doch wie er der Versuchung auch widerstand,
er tat einen Fehler, hast ihn selbst zu spät erkannt.
Was Petrus spricht, das sei Dein Wort,
entschied er, bevor er ging vom irdischen Ort.
Der Mensch kann nun in Deinem Worte walten,
was immer er sagt, Du musst Dich dran halten.

Besser könnt‘ ich Deinen Plan nicht stören.
Was immer der Mensch sagt: Musst auf ihn hören.
Es ist das Dogma von Petrus‘ Kindern,
dass Du musst vergeben selbst größten Sündern.
Wenn diesen Vergebung vom Papst wird zuteil,
musst retten Du ihr Seelenheil.

Dir hilft, Vater, nicht Klag‘, nicht Zeter.
Es ist so, Du hast den Schwarzen Peter.
Nimm es hin, Dein Sohn hat es versaut,
hat zum Schluss doch noch richtig Mist gebaut.
Wenn Du willst, magst Du schadenfroh mich nennen,
doch ich hätte es Dir sagen können.