Mordreds Tales – Der Teufel
Hingabe

von der Muse


Du trägst in Dir das Licht der Erkenntnis
und führst die bösen Mächte an.
Ich gab Dir einst mein Treuebekenntnis,
vertraute Herz und Seele Dir an.

Du weigerst Dich, Respekt mir zu zollen,
hast nur die bösen Dinge gelehrt.
Gierige Triebe nennst Du Dein Wollen,
verlorener Sohn, Du hast mich bekehrt.

Herrschen darf nur, wer beherrscht selbst auch sich,
so erscheint Deine Welt im hellen Licht.
Deine Lust berauscht mich ewiglich,
gewichen vom Pfad der Tugend bin ich.

Ein himmlisch Geheimnis hat uns verraten,
im Höllensturze gebar ich den Sohn.
Die Sintflut naht und lässt uns nicht warten,
komm zu mir Engel, mit meinem Lohn.

Ich habe Dich lieb, ach so lieb gehabt,
meine sterbenden Hände streicheln den Sohn.
Ich konnt` Dich nicht halten, war zu unbegabt,
Du spottest und schenkst mir nur Hohn.

Mit leeren Augen blick ich Dich an,
im Todeskampf bist Du mein Licht.
Damit ich dem Schicksal mich beugen kann,
die Flut darf mich holen, das Kind aber nicht.

Es bauscht sich sanft im Winde Dein Cape,
umhüllend mein Klagen und Träumen.
Ich habe Dich lieb, ach so lieb gehabt,
will Dich und den Sohn nicht versäumen.

Ich stehe vor Dir, Sohn der Verdammnis,
in meinem schönsten Kleid.
Die Liebe zu uns ist Dein Geheimnis,
doch niemals leistest Du diesen Eid.