Mordreds Tales – Der Teufel
Des Teufels Geliebte

Ich sah Dich steh’n im Mondenschein.
Deine Augen trafen meinen Blick.
Komm her zu mir, mein sollst Du sein.
Du weißt, es führt kein Weg zurück.

Komm mit mir, folge mir ins Licht!
Von Deinen Fesseln will ich Dich befrei’n.
Hab keine Furcht, begleite mich,
bald schon sollst Du die meine sein.

Ich stehe vor Dir, Sohn der Verdammnis,
in meinem schönsten Kleid.
Dein Leuchten ist mein Geheimnis
und wurde zu meinem Leid.

Gefallen bist Du, Engel des Lichts,
in meine Welt, die Heile.
Mich zu sehen erlaube ich nicht.
Im Dunklen ich verweile.


Komm her zu mir, Du holde Maid.
Mein Feuer soll für Dich brennen.
Stehst vor mir in Deinem roten Kleid,
wirst Deinen Meister mich nennen.

Du hast mich gelockt, Fürst dieser Nacht,
in Deinen See aus Feuer.
Lässt fühlen mich Deine heiße Macht.
Du bist mir nicht geheuer.


Vertrau mir, Du Schöne, was immer Du tust,
mein Feuer wird Dir nicht schaden.
Wenn Du träumend an meiner Seite ruhst,
will ich in Hitze Dich baden.

Komm an meine Seite, leg Dich zu mir
im leuchtenden Schein der Flammen.
Gib Deiner Lust Dich hin und Deiner Gier.
Versinke in meinen Armen.

Der Schwefel brennt, Du darfst mich sehen
nur dieses eine Mal.
Ich bitte Dich, erhöre mein Flehen,
gewähre mir die süße Qual.

Ich sterbe für Dich, lass mich brennen so heiß,
schenk mir das Reich der Schatten.
Entfache das Feuer silberweiß,
Dir allein, will ich alles gestatten.


Dein Antlitz leuchtet im Feuerschein,
Schweiß tropft von Deinem Gesicht.
Ich koste ihn, er schmeckt wie süßer Wein
und glänzt wie Perlen im Licht.

Es durfte nicht sein, du hast mich gesehen,
Du Sohn der Morgenröte.
Nimm meine Seele und laß mich geh`n,
ganz leise wirst Du mich töten.

Der Himmel ist schwarz, voller Ruß, glühend rot,
noch einmal hör` ich Dein Lachen.
Du gibst mir Leben, zuvor war ich tot,
Du bist mein neues Erwachen.


Das Feuer ist hier, fließt zäh, dick, wird hart
in schwarz-roten Ascheflocken.
Du stehst still, lauschst ganz vernarrt
dem Klang von tausend Glocken.

Ein lauer Wind kommt auf und weht
durch mein gülden Haar, vom Ruß geschwärzt.
Es bauscht sich sanft im Winde mein Cape.
Mein sind Deine Seele und Dein Herz.