Mordreds Tales – Der Teufel
Der Pakt

(von der Muse und mir)

Ein felsiges Eiland mitten im Moor,
aus dem Sumpf schaut nur ein trock'ner Baum hervor.
Irrlichter sieht man vor uns flieh'n,
die Wolken dunkel vor dem Mond herzieh'n.
Da stehst Du, Du entbietest Dich mir.
Versprichst Deine Dienste, die Augen voll Gier.
Du Hexe verleugnest des Gottes Sohn.
Erwartest von mir nur geringen Lohn.

Lucifer, mein Herr und Meister,
mein Fürst, ich will Euch dienen!
Oh Herrscher aller bösen Geister
beim Sabbat seid Ihr mir erschienen.
Böses will ich tun bei Nacht,
den Pakt mit Blut besiegeln.
Nehmt meine Seele, gebt mir Macht,
lasst mich Eure Kraft widerspiegeln.


Du zeichnest den Pakt mit linker Hand
mit Deinem Blut in Spiegelschrift.
Dein Zeichen wird nur von mir erkannt.
Empfange nun Deine Mitgift.
Verleugne alles, Dein christlich Leben,
das Dunkel soll Dich nicht entsetzen.
Das Teufelsmal will ich Dir geben,
es wird Dich nicht verletzen.

Mein hoher Herr, ich bin bereit.
Ich diene, gehorchen nur Euch.
Mein nackter Leib hier in der Dunkelheit
erfleht voll Lust Euer Fleisch.
Ich ehre Euch dreimal am Tag,
das Böse will ich locken.
Euer heißes Eisen mich brennen mag,
ich knie vor Euch unerschrocken.


Ich schenke Dir mein Teufelsmal,
Dein Blut ist nun bei mir.
Des Teufels Zunge gibt Dir süße Qual,
ein Stigma schön wie ein Saphir.
Kein Eisen wird Dich brennen ab heut‘,
Dich zeichnet ein heißer Kuss
unsichtbar für alle Zeit,
ohne Schmerzen bis zum Schluss.

Lucifer, mein Herr und Meister,
mein Fürst, ich bin Euer allein.
Oh dunkler Herrscher böser Geister
beim Sabbat seid Ihr mein,
Böses will ich ewig tun
und locken in Euer Reich.
Im Himmelsreich werd‘ ich nie ruh’n.
die Hölle frisst mein Fleisch.