Mordreds Tales – Der Teufel
Die Saat

Ein Mädchen sah ich am Wasser steh’n
mit blondem Haar, wie ein Engel schön.
Ihre grünen Augen schauten auf’s Meer,
als wünscht’ sie ihren Liebsten her,
der schon vor langer Zeit verschwandt
von dieser Erden Strand.

Ich war verzaubert, blieb, wo ich war,
als die Maid mir in die Augen sah.
Sie lachte und kam zu mir her
und fragte mich leise und lächelnd wer
ich wohl sei, der ich einsam im Sand
dieses verlassenen Strandes stand.

Astarot nannte ich mich ihr,
die Liebe zwischen zweien sei mein Brevier.
Doch wagte ich nicht an Liebe zu denken,
sie zu bitten, sich mir hinzuschenken.
Ob all ihrer herrlichen Vollkommenheit
hatt’ ich Angst, mit ihr zu liegen zu zweit.

Ich wusste, gäb’ sie mir nur einen Kuss,
gäbe sie auch kurz nur nach der Lust
mit mir, wäre ihre Schönheit vergangen.
Und doch zeigten ihre Augen Verlangen,
wie ich es selten jemals hatte gesehen.
Ich lächelte und wollte gehen,

doch ihre Hände hielten mich fest am Strand.
Ich stand in Lust und Liebe entbrannt
und gab mich hin der schönen Maid,
versank in ihrer Augen Unendlichkeit.
Als wir uns liebten, umgab uns Licht
in Farben, die kennt der Regenbogen nicht.

Als alles dann vorüber war,
stand am Strand allein ich da.
Von der schönen Maid gab’s keine Spur.
Kein Duft, kein Abdruck im Sande. Nur
auf meiner Schulter ein blondes Haar.
War sie ein Traum nur? War sie wahr?

Wer war der Engel, der mich liebte,
dessen Kuss mich entführte in die siebte
Sphäre des allerhöchsten Himmels Höh’?
Wer war sie, die ich noch immer seh’
in meinem tiefsten Innern? War sie real?
Hmmm… egal.